Mittwoch, 18. Februar 2015
Ain't Got No / I Got Life
Nina Simone, oder mit bürgerlichem Namen Eunice Kathleen, Waymon wurde am 21 Februar 1933 in Tryon (North Carolina) geboren. Sie war das sechste von acht Kindern einer Methodistenpredigerin und eines Handwerkers. Bereits im Alter von vier Jahren begann sie mit dem Klavierspielen. Nach einem Studium an der renommierten Juilliard School in New York City wollte sie ihre Ausbildung in Philadelphia am Curtis Institute of Music abschließen, wurde jedoch aus rassistischen Gründen nicht zugelassen. Über einen Job als Klavierlehrerin kam Nina Simone zum Gesang, wobei sie von Anfang an eigene Stücke improvisierte.

1957 veröffentlichte sie in New York ihr erstes Album „Little Girl Blue“ oder auch bekannt unter „Jazz as played in an Exclusive Side Street Club“ auf Bethlehem Records (). Die Singleauskopplung “I loves you Porgy“ – “He needs me”, Platz 13 der Rythem and Blues Charts wurde bis zum Sommer 1959 über eine millionen mal verkauft. Nach der Veröffentlichung ihres Albums „And Her Friends“ 1959, wechselte die „Hohepriesterin des Souls“ zum Label Colpix, unter welchem sie bis 1964 insgesamt sechs Studio- und vier Livealben veröffentlichte.

1961 heirate sie nach Don Ross ihren zweiten Ehemann Andy Stroud, mit welchem sie ein Jahr später ihre Tochter Lisa Celeste Stroud bekam. Andy Stroud managte die Künstlerin bis zur Scheidung 1970.

1964 wurden Nina Simon vom Label Philips abgeworben, auf welchem sie in drei Jahren weitere sieben Alben veröffentlichte. Während der Zusammenarbeit mit Philips schrieb Nina ihren ersten Protestsong "Mississippi Goddam!" als Reaktion auf die Ermordung von Medgar Evers in Mississippi im Juni 1963. Mit weiteren Songs wie z.B. To Be Young, Gifted, and Black (Liedtext von Weldon Irvine) wurde sie zu einer der musikalischen Leitfiguren der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung.

Ab 1966 sang Nina unter dem Label RCA. Durch den von ihrem Ehemann abgeschlossene Deal verbrachte sie die längste Zeit (bis 1973) bei einem amerikanischen Plattenlabel. In der Zeit vom Sommer 1968 bis 1969 produzierte Andy Stroud auch ihre Aufnahmen. Darunter befindet sich auch das Emmy-nominierte Tribut Album „Nuff Said“, das komplett dem Tod von Martin Luther King Jr. gewidmet ist und als eines ihrer gelungensten gilt.

Aufgrund einer Empfehlung von Miriam Makeba suchte Nina ihre Bestimmung in Afrika und unternahm Europatourneen.
Ihr Album Baltimore (1978) wurde von der Kritik gelobt, verkaufte sich aber zunächst schlecht. In den 1980ern spielte sie regelmäßig im Jazzclub von Ronnie Scott in London und nahm dort auch das Album Live at Ronny Scott‘s auf.
In den europäischen Jahren folgten noch mehrere Alben auf verschiedenen Labels.Ihre Autobiografie I Put a Spell on You erschien 1992, ihr letztes reguläres Album 1993. Im gleichen Jahr zog sie nach Südfrankreich, wo sie zehn Jahre lebte und 2003 nach langem Krebsleiden starb.

Eine sehr schöne Auflistung ihrer Discographie und nach weitere spannende Informationen zum Leben der Frau Simon findet sich unter http://www.boscarol.com/ninasimone/.

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Sonntag, 25. Januar 2015
Life is like a song


Jamesetta Hawkins wurde am 25. Januar 1938 in Los Angeles geboren als Tochter eines minderjährigen Partygirls und eines unbekannten Vaters. Sie wuchs auf bei verschiedenen Verwandten und Pflegeeltern, die ihr musikalisches Talent erkannten und schon mit fünf Jahren beim örtlichen Baptistenchor anmeldeten. Dort wurde ihre Stimme geschult, und bald war sie eine beliebte Solosängerin des Chors.

Mit zwölf zog Jamesetta nach San Francisco zu ihrer leiblichen Mutter zurück und war kurz davor, in die Jugendkriminalität abzugleiten. Ihre Rettung war die Doo-Wop-Gruppe The Creolettes, die sie mit Freundinnen gründete und die 1950 vom bekannten Bandleader und Radio-DJ Johnny Otis entdeckt und für Plattenaufnahmen an Modern Records vermittelt wurde. Otis gab Jamesetta auch ihren Künstlernamen Etta James. Die erste Aufnahme Roll with me, Henry wurde 1955 ein kleinerer Hit. Nach weiteren Aufnahmen trennte sich die Gruppe, und Etta James hatte solo weitere Aufnahmen und Clubtouren, bis 1960 ihr Vertrag mit Modern Records auslief.

Etta unterschrieb einen neuen Vertrag beim großen Chicagoer Blues-Label Chess Records, welches für seinen Jazz-Ableger Argo (später Cadet) eine Sängerin suchte, die den raubeinigen Blues-Veteranen Muddy Waters, Howlin' Wolf und Little Walter Paroli bieten konnte. Ihr erstes Solo-Album At Last! wurde 1961 ein Hit und enthält mehrere noch heute bewunderte Klassiker. Danach erschienen fast jährlich neue Alben, doch ihre beginnende Heroinabhängigkeit, unglückliche Liebesbeziehungen und Tantiemen-Streitereien mit der Plattenfirma überschatteten Ettas Erfolg. Ende 1967 schickte Leonard Chess die Sängerin vom Hexenkessel Chicago in das verschlafene Südstaaten-Dorf Muscle Shoals, wo Etta James im berühmten Fame-Studio ihr vielleicht bestes Album Tell Mama aufnahm.

1969 wurde Chess Records nach dem Tod des Firmenchefs an den Magnetbandhersteller GRT verkauft, und die nun fehlende persönliche Betreuung Ettas schlug sich in immer stärkerer Drogenabhängigkeit und durch Geldprobleme verursachte Beschaffungskriminalität wieder. 1973 begann sie einen gerichtlich verordneten Entzug, unternahm wie zu Beginn ihrer Karriere Touren durch kleine Clubs und veröffentlichte Alben auf Chess und später Warner Bros., wo sie vom früheren Atlantic-Verantwortlichen Jerry Wexler produziert wurde.

Doch die Drogen ließen sie auf Jahre hinaus nicht los, bis sie 1988 erneut einen Entzug unternahm, diesmal erfolgreich. Sie nahm wieder vermehrt Alben auf (hauptsächlich für Island und Private) und ging auf Festival-Tourneen. Ihr letztes Album The Dreamer erschien im November 2011 auf dem Jazzlabel Verve. Zwei Monate später erlag Etta James ihrer Leukämie und starb am 20. Januar 2012. Heute wäre sie 77 Jahre alt geworden.

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Freitag, 15. August 2008
Isaac Hayes
Isaac Hayes: Tod am Laufband

US-Soul-Legende Isaac Hayes ist tot. Der 65-jährige Musiker starb am Sonntag in seinem Haus in Memphis, Tennessee. Nach Angaben der Polizei wurde Hayes von Familienangehörigen regungslos neben einem Fitness-Laufband entdeckt.

Zur Todesursache ist noch nichts bekannt. Der US-Nachrichtensender CNN berichtet, dass die Polizei von einer natürlichen Todesursache ausgehe. Isaac Hayes wäre in wenigen Tagen, am 20. August, 66 Jahre geworden.

Isaac Hayes ist ein Mann mit einer dunklen Stimme. Einer echt jetzt mal wirklich verdammt dunklen Stimme. Viele seiner Songs rufen - ähnlich wie die von Barry White - unweigerlich Assoziation mit kopulierenden Pärchen hervor. Bekannt ist er heute vor allem durch seinen musikalischen Meilenstein "Theme From Shaft", dem Titelsong des berühmten Blaxploitation-Films aus den 70ern, dessen viel kopiertes Gitarrenlick zu einem waschechten Soulklischee geworden ist. Es weckt Träume von schnellen Autos und coolen Männern in schwarzen Anzügen.

Wieder ins Geschehen rückt Hayes in letzter Zeit vor allem dadurch, dass er 1998 die Sprecherrolle des Jerome "Chef" McElroy, der Figur des Lieblingscafeteria-Mitarbeiters in der Serie "South Park" übernimmt. Belässt man es nur bei dem Schlafzimmervorzug seiner Songs, würde man Hayes nicht annähernd gerecht werden, denn nur wenige Musiker und Songwriter hatten einen größeren und nachhaltigeren Einfluss auf den Soul der 60er und 70er Jahre.

Hayes wird 1942 geboren und wächst in Memphis auf. Wie wohl so ziemlich jeder anständige Soulgott beginnt er mit dem Singen in der Kirche. Nachdem er sich eigenständig Piano, Orgel und Saxophon beibringt, spielt er in jungen Jahren in etlichen Bands und gewinnt einen Talentwettbewerb, der massive Schwärmereien seitens der Mädels zur Folge hat. Seinen ursprünglichen Gedanken, Arzt zu werden, verwirft er angeblich mit den Worten "I could get used to this".

Seine Karriere gerät erst richtig in Schwung, als er 1964 einen Vertrag als Keyboarder bei der Plattenfirma "Stax" unterzeichnet. In der Stax-eigenen Hausband spielt er neben zahlreichen Soulgrößen wie Otis Redding, Wilson Pickett und Carla Thomas, dann widmet er sich mehr dem Songwriting und geht mit David Porter eine ungemein lukrative Zusammenarbeit ein. Unter dem Synonym "Soul Children" komponieren sie gemeinsam knapp 200 Songs, darunter etliche Hits, wie "Soul Man" und "Hold on, I'm Comin" für Sam and Dave und "B-A-B-Y" für Carla Thomas.

Stax veröffentlicht 1967 Hayes' erstes Soloalbum "Presenting Isaac Hayes", den kommerziellen Durchbruch als Solokünstler verschafft Hayes jedoch erst das 1969 erscheinende Rekordzahlen-Album "Hot Buttered Soul". Seine Songs werden im Radio rauf und runtergespielt, seine Person wird endlos angeschmachtet. Auf der Bühne verkörpert er, auch durch sein exzentrisches Auftreten mit glattrasiertem Schädel, Sonnenbrille und schweren Goldketten behängt, das, was später auch die Figur "Shaft" darstellt. Einen Gott, der James Browns Worte vermittelte: "I'm Black And I'm Proud".

Das Album schwimmt über ein Jahr auf den oberen zehn Plätzen der Charts hin und her ist zudem verantwortlich für die Entstehung eines völlig neuen Soul-Sounds: dem "Memphis Soul", in dessen Tradition auch Curtis Mayfield und Teddy Pendergrass stehen. Hayes typische Art und Weise, nicht nur in der Instrumentierung einen Song groß anzulegen, werden im Soul immer beliebter. Durch das Konzept des Albums, das nur vier (dafür aber umso längere) Titel enthält, war es mitverantwortlich für ein steigendes Interesse an der 12-Inch Langspielplatte im Soul.

Hayes erfolgreichstes Album überhaupt ist der Soundtrack zu Gordon Parks "Shaft", der alle bisher dagewesene Filmmusik über den Haufen schmeißt. Hayes wird mit Preisen wie dem Academy Award, dem Golden Globe und zwei Grammys zugeschüttet - das Album gewinnt Platin, die Single "Theme from Shaft" erreicht Platz eins der Charts. Auch in diesem, vorwiegend mit Instrumentals vollgepacktem Album, kommt seine dunkle, soulige Stimme nicht nur sängerisch zum Einsatz. Er benutzt sie zusätzlich, um mit lasziven Sprachfetzen, wie er selbst sagt, "Atmosphäre zu schaffen".

Nachdem sich Hayes 1975 von Stax trennt, wechselt er einige Male die Plattenfirma, bleibt aber, auch durch seine Zusammenarbeit mit etlichen Künstlern, weiterhin erfolgreich. Dionne Warwick, mit der er die Doppel-LP "A Man & A Woman" aufnimmt, verdankt ihm ihre bekannte Soul-Liebeshymne "Say a Little Prayer".

Seit den 80er Jahren beginnt er sich zunehmend der Schauspielerei zu widmen. Er übernimmt unter anderem Rollen in Keenan Ivory Wayans Komödie "I'm Gonna Git You Sucka" , Mel Brooks "Helden in Strumpfhosen", und wirkt in zahlreichen Serie wie "Miami Vice" und "Das A-Team" mit. Allerdings hindert ihn das nicht daran, weiterhin - wenn auch eingeschränkter - Musik zu machen.

Er schreibt an dem Soundtrack zu "Beavis and Butthead machen's in Amerika" mit, arbeitet an Werbejingles für Pepsi und Burger King und wird nebenher einer der erfolgreichsten DJs des New Yorker Radiosenders Kiss FM. Die Popularität der South Park-Serie mitsamt CD verschafft Isaac Hayes durch die Singleauskopplung von Chefs Song "Chocolate Salty Balls (P.S. I love you)" in den UK Charts einen erneuten ersten Platz.

Auch wenn Isaac Hayes inzwischen nicht mehr der mit Gold behängte Soulsuperstar ist, der er zur Zeit seines größten kommerziellen Erfolgs in den 70ern war, hat er nach wie vor seine erfolgversprechenden Finger im Spiel des Musikbusiness. 2001 war er maßgeblich an Alicia Keys Erfolgsalbum "Songs in A-Minor" beteiligt. Er wirkte dabei als Musiker mit und schrieb die Flöten- und Streicherarrangements für "Rock With You". Sein Einfluss ist, schon allein wegen des Hayes-typischen unsagbar langen Intros, ganz eindeutig.

Und falls Isaac Hayes in diesen Tagen wieder Erwarten keinen Bock mehr auf Musik haben sollte, wird man nicht umhin kommen, weiterhin von ihm zu hören, wenn auch aus einem ganz anderen Genre. Aus seinen Werken wurden seit 1990 erstaunliche 150 Samples verbraten, unter anderem von Dr. Dre, Snoop Dogg, Ice Cube und 2Pac, und die Hip Hopper werden sich sicherlich noch weiterhin an seinen Grooves erfreuen.

2007 ist Issac Hayes mit einem der wohl längsten Titel der Musikgeschichte "Hyperbolicsyllabicsesquedalymistic" auf dem Soundtrack des David Fincher Thrillers "Zodiac" vertreten.

Völlig überraschend wird der gerne als "Black Moses" bezeichnete Musiker in seinem Haus in Cordova, einem im Osten von Memphis gelegenen Vorort, am frühen Morgen des 10. August 2008 tot aufgefunden. Seine vierte Frau, Adjowa, findet ihn neben einem eingeschalteten Fitnesslaufband. Dem Arztbericht zufolge ist ein Schlaganfall die Todesursache. Isaac Hayes wurde 65 Jahre alt.

R.I.P in Gedenken Isaac Hayes

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Freitag, 16. März 2007
Soulsville, U.S.A.
Nachfolgend der Moderationstext zum großen Stax-Special. Alle Informationen und Zitate aus Rob Bowmans Buch "Soulsville, U.S.A. - The Story Of Stax Records"; Übersetzungen von Karsten Brink.

Memphis, Tennessee, war in den 50ern eines der wichtigsten Zentren der amerikanischen Musikszene, Heimat von unter anderem Howlin’ Wolf, B.B. King und Elvis Presley. Verschiedenste kleine und große Labels waren hier ansässig, wie z.B. Sun Records von Ausnahmeproduzent Sam Phillips.

Es war auch die Heimat von Jim Stewart, dem Gründer von Stax Records. Tagsüber arbeitete Stewart als Bankangestellter und war Country-Geiger am Abend. Doch er hatte nicht genug Talent für eine Karriere als Profi-Musiker.

„Ich war nie wirklich ein fähiger oder professioneller Musiker. Ich wusste, dass ich es auf diesem Gebiet zu nichts bringen würde. Ich hatte einfach nicht das Talent. Eine Plattenfirma zu gründen war sozusagen ein anderer Weg, im Musikgeschäft mitzumischen. Nach dem Motto, wenn ich nicht ein Sänger oder Musiker sein kann, kann ich vielleicht eine Platte machen. Nicht eine Platte produzieren, denn ich wusste nicht, was ein Produzent ist. Der Begriff war damals völlig unbekannt. Ich wollte eine Platte machen.“

Inspiriert von Sam Phillips, der kein Instrument spielen konnte und trotzdem unglaublichen Erfolg hatte, lieh Jim Stewart sich sein erstes Equipment, lernte ein bisschen über den Aufbau einer kleinen Plattenfirma von seinem Friseur , der auch eine betrieb, und veröffentlichte im Januar 58 seine erste Single, Fred Byler’s Country-Song „Blue Roses“ auf seinem frisch gegründeten Label Satellite Records.

Einige Platten später wurde Stewart unzufrieden mit seiner geliehenen Aufnahmetechnik und wollte eine bessere Bandmaschine kaufen. Dazu brauchte er Geld und fragte seine Schwester Estelle Axton. Estelle war begeistert von der Idee, in der Musikindustrie zu arbeiten, und überredete ihren Mann zu einer Hypothek auf ihr Eigenheim. Außerdem unterstützte sie Satellite Records mit Plattenverkäufen an Freunde und Nachbarn.

Jim Stewart hatte nun eine gute Bandmaschine, jetzt wollte er auch ein besseres Studio als die Garage eines Onkels. Ein Freund vermietete ihm einen leer stehenden Laden in Brunswick, einem Dörfchen außerhalb von Memphis. Doch auch hier war die Akustik alles andere als gut. Außerdem wollten nur wenige Musiker den Weg aus der Stadt in den Vorort machen. So machten Stewart und Axton sich 1960 auf die Suche nach einem geeigneten Ort in Memphis. Sie fanden ein unbenutztes Kino in der McLemore Street. Nach Renovierung und Umbau des Saales zum Studio hatten die Geschwister Technik und Raum zum Aufnehmen. Was jetzt noch fehlte, war ein Hit, der das Label bekannt und, nicht zu vernachlässigen, liquide machen würde.

Rufus Thomas war ein lokaler Radio-DJ und Showmaster in verschiedenen Clubs, der auch schon Aufnahmen bei Chess, Star Talent und Sun Records gemacht hatte. Kurz nach dem Umbau des Kinos schaute er bei Jim Stewart vorbei und schlug ihm verschiedene Songs zur Aufnahme vor. Stewart entschied sich für ein Duett, das Rufus Thomas mit seiner Tochter Carla einsang. „Cause I Love You“ war die erste Aufnahme im neuen Studio und der erste Hit von Satellite Records.

Rufus & Carla – „Cause I Love You“

„Cause I Love You“ von Rufus und Carla Thomas aus dem Sommer von 1960 öffnete Jim Stewart die Augen für Soulmusik.

„Davor wusste ich nicht, was schwarze Musik überhaupt war. Hatte nie schwarze Musik gehört und hatte keinen Schimmer, worum es dabei ging. Ich war wie ein Blinder, der plötzlich sehen konnte. Da will man nicht zurückgehen, da will man nicht mal zurückschauen.“

Während Jim Stewart sich um die Aufnahmen kümmerte, eröffnete Estelle Axton in einem Nebengebäude des ehemaligen Kinos den Satellite Record Shop, der sich schnell zum wichtigen Testmarkt für das Label entwickelte. Hier wurden neue Aufnahmen den Kunden vorgespielt. Außerdem diente das Sortiment, das alle möglichen Musikrichtungen abdeckte, als eine Art Archiv der aktuellen Hits und Inspirationsquelle für die Autoren und Komponisten. Und nicht zuletzt wurde es der wichtigste Plattenladen in Sachen Soul in ganz Memphis, und das in einem Viertel, welches immer mehr zu einem schwarzen Ghetto wurde.
Steve Cropper, einer der ersten Angestellten des Ladens und später Gitarrist bei den Mar-Keys und bei Booker T & the MG’s, erinnert sich gern daran.

„Estelle vertraute den Leuten, die hereinkamen, und ließ sie stöbern. Wenn sie etwas hören wollten, spielten wir es für sie. Sie brauchten es nicht kaufen, wenn sie nicht wollten. Großartig war auch, das Leute aus der Nachbarschaft in den Laden kamen und sagten:‚Ich schreibe Songs oder ich singe.’ Und wir hörten sie uns an. Es war gut für alle, eine solche Beziehung zu haben zu den Leuten, die dort wohnten.“

Mit dem Erfolg von „Cause I Love You“ wurde das große New Yorker Label Atlantic aufmerksam auf Satellite und vereinbarte per Handschlag, das Atlantic Plattenpressung, Verpackung, landesweiten Vertrieb und Promotion übernehmen sollte, für nicht geringe Tantiemen. Dafür hatte Satellite alle Freiheit auf der musikalischen Seite. Die Vereinbarung trug sofort Früchte – von „Cause I Love You“ wurde landesweit die sechsfache Stückzahl der ursprünglichen Pressung verkauft. Und ein paar Monate später gab es den nächsten Erfolg mit Carla Thomas’ Solo-Single „Gee Whiz (Look At His Eyes)“.

Carla Thomas – „Gee Whiz (Look At His Eyes)“
The Mar-Keys - "Last Night"

„Gee Whiz (Look At His Eyes)“ von Carla Thomas verkaufte sich anfangs langsam, bis es schließlich durch die Werbung von Atlantic ein Top Ten Hit des Jahres 61 wurde. Auch das Mar-Keys Instrumental „Last Night“ wurde ein großer Erfolg dieses Jahres und vereinte in sich die Grundzutaten des später so genannten „Memphis Sounds“: ein lautes Schlagzeug, die Betonung der tiefen Töne, eine Orgel und die prägnanten Bläser. Mit diesem Stück wurde Satellite Records so bekannt, das auch eine gleichnamige, aber ältere Firma aus Kalifornien von ihnen hörte und die Namensrechte für sich beanspruchte. Und so wurde aus Satellite Records Stax Records, zusammengesetzt aus den Namen der Gründer.

Die Mar-Keys waren auch aufgrund ihrer Zusammensetzung etwas Besonderes – sie waren halb schwarz, halb weiß, in den USA der frühen 60er fast undenkbar. Auch die öffentliche Meinung über das Stax-Studio, in dem nicht nach Hautfarben unterschieden wurde, war kritisch, meinte Deanie Parker, Songwriter und spätere Pressebetreuerin der Firma.

„Ich denke, dass die meisten uns für einen Haufen Kranker hielten, einfach geil auf alle Arten von Perversitäten und was es so gibt, weil dort Schwarze und Weiße zusammen waren. ‚Oh, du weißt schon, was die dort machen. Warum würden sie sonst dort sein?’“

In diesen Jahren brauchte man bei Stax nicht nach neuen Talenten suchen – sie kamen durch die immer offene Tür, sangen vor, brachten ihre Demos vorbei und sogen die Atmosphäre ein. Einer, der häufig vorbeischaute, war David Porter, der später mit Isaac Hayes ein wichtiges Songschreiber- und Produzentenduo bildete. Andere Musiker kamen durch Empfehlungen ins Studio. So trat im Sommer 62 eine Background-Band zusammen, die Stax-Geschichte schreiben sollte. Rockabilly-Sänger Billy Lee Riley nahm ein paar Songs auf, und das damalige Mar-Keys-Mitglied Steve Cropper spielte Gitarre, der stadtbekannte Al Jackson Schlagzeug, Lewis Steinberg Bass und ein gewisser Booker T. Jones spielte Orgel. Unzufrieden mit den aufgenommenen Songs, jammten diese vier Musiker, nachdem Riley gegangen war, und es entstand das Instrumental „Green Onions“. Das war der erste Hit für Booker T & The MG’s.

Booker T & The MG’s - „Green Onions“

In den folgenden Jahren spielten Booker T & The MG’s die Musik für fast alle wichtigen Stax-Sänger. Außerdem arbeiteten Booker T. Jones und Steve Cropper als Texter, Komponisten und Produzenten des Labels.

Während „Green Onions“ die Charts erklomm, tauchte Otis Redding im Stax-Studio auf. Redding war damals Sänger der Pinetoppers, der Band des Gitarristen Johnny Jenkins. Jenkins war bei Atlantic unter Vertrag, die ihn zu einer Aufnahme nach Memphis schickten. Jim Stewart war nicht besonders begeistert von seinem Material. Als die Aufnahmen abgeschlossen waren, hatte Otis Redding die Chance, sich zu beweisen. Er nahm die Little-Richard-Kopie „Hey Hey Baby“ auf sowie eine eigene Komposition, die Ballade „These Arms Of Mine“.

Otis Redding – „These Arms Of Mine“

Bei Stax hatte niemand so richtig an einen Erfolg dieses Otis-Redding-Songs geglaubt, doch dank der Unterstützung einiger Radio-DJs entwickelte er sich über die Monate zu einem Hit.
Bei den nächsten Aufnahmen für Stax kam es zu nicht unbedeutenden Umbesetzungen: Lewis Steinberg wurde durch Duck Dunn ersetzt und Booker T. Jones ging aufs College, um mehr über Musik zu lernen. Sein Ersatzmann am Studioklavier und an der Orgel wurde Isaac Hayes, der sich zum erfolgreichsten Stax-Künstler neben Otis Redding entwickeln sollte.
Im März 1965 veröffentlichte Stax Otis Reddings zweite LP, „The Great Otis Redding Sings Soul Ballads“ auf dem Stax-Tochterlabel Volt. Die zwei Singleauskopplungen dieses Albums wurden im Juli in verbesserter Tonqualität und mit leichtem Neuarrangement auf seinem dritten Album „Otis Blue“ wiederveröffentlicht. Die Ballade „I’ve Been Loving You Too Long“ war bis zu seinem Tod Reddings erfolgreichste Single. Die zweite war eine großartige und später erfolgreich von Aretha Franklin gecoverte Uptempo-Nummer namens „Respect“.

Otis Redding – "I’ve Been Loving You Too Long“
Otis Redding – "Respect"

Mit „Respect“ und „I’ve Been Loving You Too Long“ wurde Otis Redding zum Star des Labels und der Soulwelt. Stax wurde erfolgreich und immer interessanter für Atlantic Records. So wurde der mündliche Vertrag, der bisher den Vertrieb und das Marketing geregelt hatte, im Mai 65 schriftlich festgehalten. In diesem Vertrag gab es allerdings eine Klausel, die sich später gewaltig rächen sollte: Alle Masterbänder, also alle Aufnahmen, gingen in den Besitz von Atlantic über. Jim Stewart hatte den Vertrag nicht gelesen, er vertraute dem Wort seines Verhandlungspartners Jerry Wexler, der ihn immer gut beraten hatte.

Wexler war es, der im gleichen Monat den Sänger Wilson Pickett von den Atlantic-Studios in New York nach Memphis mitbrachte. In den Sessions mit Pickett entwickelten die Stax-Musiker einen Uptempo-Rhythmus, bei dem die Takte zwei und vier leicht verzögert gespielt und der lange Zeit Markenzeichen des Labels war. Das erste Mal zu hören war dieser Beat auf Wilson Picketts „In The Midnight Hour“.

Wilson Pickett – „In The Midnight Hour“

Weil die Stax-Aufnahmen mit Wilson Pickett so erfolgreich waren, machte Atlantic dem kleineren Partner ein einmaliges Angebot und lieh ihnen das Duo Sam and Dave auf längere Zeit statt nur für ein paar Sessions. Sam Moore und Dave Prater, Jr. nahmen bei Stax ihre erfolgreichsten Songs auf, meist geschrieben von Isaac Hayes und David Porter, darunter Klassiker wie „I Thank You“, „Soul Man“ und „Hold On! I’m Comin’“.

Sam & Dave – „Hold On! Im’ Comin’“

„Hold On! I’m Comin“ war das Titelstück der Debüt-LP von Sam and Dave aus dem Jahre 1966 und eines der ersten wichtigen Projekte des neuen Stax-Marketingmannes Al Bell. Bell war einer der wichtigsten schwarzen Radio-DJs und hatte sich dabei in den Stax-Sound verliebt, weshalb er nicht zögerte, 65 die neu geschaffene Stelle bei Stax anzunehmen. Das Label war groß genug geworden für ein eigenes Marketing und fühlte sich von Atlantic unterrepräsentiert. Al Bell brachte die Energie ein, die es brauchte, um wirklich erfolgreich zu sein. Außerdem brachte er Eddie Floyd mit, der bis zum Schluss für das Label Songs schrieb und sang. Sein erster Hit für Stax war „Knock On Wood“ im Juli 1966; im gleichen Monat war Carla Thomas erfolgreich mit der Isaac Hayes-David Porter-Komposition „B-A-B-Y“.

Eddie Floyd – „Knock On Wood“
Carla Thomas – “B-A-B-Y”

Carla Thomas hatte ursprünglich nicht viel Freude an „B-A-B-Y“. Sie hielt dieses Stück für eine typische Sam-and-Dave-Nummer und wollte sie nicht aufnehmen. Erst Veränderungen des Songs durch Booker T. Jones konnten sie umstimmen. Jones hatte mittlerweile seinen College-Abschluss gemacht und war voller neuer Ideen zu Stax zurückgekehrt. Die nun wiedervereinigten Booker T & The MG’s waren mit den Bläsern der Mar-Keys und Isaac Hayes an der Orgel die Band für den vielleicht schönsten Otis-Redding-Song überhaupt, „Try A Little Tenderness“ aus dem späten Jahr 66.

Otis Redding – „Try A Little Tenderness“
Booker T. & The MG’s - “Hip-Hug Her”

Die Idee zum 67er Instrumental „Hip-Hug Her“ kam Booker T. Jones auf dem College, wo „hip-huggers“, enganliegende Damenhosen mit tiefsitzendem Bund, groß in Mode waren. Es war auch seine erste eigene Komposition, bei der er das neue Wissen über Noten umsetzen konnte. Ganz in der Tradition des Blues und Country konnten nur wenige Musiker bei Stax Noten lesen. Meist sangen oder spielten die Komponisten die Melodien vor und wurden dann nach Gehör von den Musikern imitiert.

Im März und April 1967 machten die großen Stax-Sänger und Bands sich auf den Weg nach Europa zu einer Tour namens „Hit The Road Stax“. Otis Redding, Sam and Dave, Carla Thomas, Eddie Floyd, der damalige Redding-Protegé Arthur Conley sowie Booker T & The MG’s und die Mar-Keys traten an, um die beste Stax-Tour aller Zeiten abzuliefern. Außer Redding und Sam and Dave war keiner der Künstler bisher in Europa gewesen, und der enthusiastische Empfang überwältigte alle. Das sie auf diesem fernen Kontinent so beliebt waren, öffnete ihnen die Augen, meinte Mar-Keys-Saxophonist Wayne Jackson.

„Als wir zurückkamen, gingen wir wieder an die Arbeit, aber es war nicht mehr dasselbe. Wir sahen die Publikumsreaktionen und konnten es nicht glauben. Bis dahin wussten wir nicht, dass wir Stars waren. Wir dachten, wir waren Jungs, die im Club spielten, um die Rente zu zahlen, und nebenbei ein paar Platten machten. Wir fanden heraus, dass da draußen eine große Welt war und wir ein wichtiger Teil dieser Welt.“

Aufgrund des großen Erfolges der Tour wurde Otis Redding im Juni zum Monterey Pop Festival eingeladen, dem ersten wichtigen Rockfestival, auf dem Künstler spielten wie Simon & Garfunkel, The Byrds, The Who, Eric Burdon And The Animals, Jimi Hendrix und Janis Joplin. Als Begleitband nahm Redding Booker T. & The MG’s mit, die mit ihm vor 55 000 Hippies spielten.

Während die MG’s in Europa und Monterey auf Tour waren, nahm Jim Stewart eine neue Instrumentalband auf, die ebenfalls als Studioband arbeiten sollte: die Bar-Kays, die im Sommer 67 ihren ersten Hit hatten mit dem Tanzbodenfüller „Soul Finger“.

The Bar-Kays – „Soul Finger“
Sam & Dave – “Soul Man”

„Soul Man“ von Sam and Dave war ebenfalls ein Hit des Sommers 67 und einer der ersten politischen Soulsongs. Die Sechziger waren revolutionär geworden; die weißen Jugendlichen nahmen öffentlich Drogen und protestierten gegen den Vietnamkrieg, während die Schwarzen sowohl friedlich als auch gewalttätig gegen Diskriminierung kämpften. Diese Bewegung ergriff langsam aber sicher auch das eher provinzielle Memphis, und Stax sollte dabei eine wichtige Rolle spielen.

Während „Soul Man“ die Charts stürmte, wurde Al Bell vom Marketingleiter zum Vizegeschäftsführer befördert und hatte somit mehr Gestaltungsfreiheit, um seine Ideen für das Label umzusetzen. Eine davon war, den Vertrieb für kleinere Label zu übernehmen; das erste war Magic Touch aus Milwaukee.

Im November und Dezember nahm Otis Redding eine Menge Material auf, genug für vier LPs. Er hatte gerade eine Halsoperation hinter sich und wollte wissen, ob er immer noch genauso gut klang wie früher. Es sollten seine letzten Aufnahmen sein.

Am 8. Dezember flog er nach Nashville, um dort mit den arbeitshungrigen Bar-Kays ein Konzert zu geben. Am 9. spielten sie in Cleveland, und am 10. war ein Auftritt in Madison geplant. Das Flugzeug kam nie dort an. Den Absturz überlebten nur der Bar-Kays Trompeter Ben Cauley und Bassist James Alexander, der sich in einem anderen Flugzeug befand.

Alle Mitarbeiter von Stax waren tief geschockt. Otis Redding war einer der kreativsten und warmherzigsten Mitglieder dieser Plattenfirma gewesen, die sich zu diesem Zeitpunkt noch als eine große Familie betrachtete. Ende Dezember wurden die letzten Instrumente für den Song aufgenommen, der zu Reddings erfolgreichstem werden sollte: „Sitting On Dock Of The Bay“.

Otis Redding – „Sitting On Dock Of The Bay“

Otis Redding zum Gedenken sang William Bell den Nachruf “Tribute To A King”, welches im Januar 1968 veröffentlicht wurde.

William Bell – “Tribute To A King”
Sam and Dave – “I Thank You”

“I Thank You” war Sam and Daves letzte im Stax-Studio aufgenommene Single und gleichzeitig ihr letzter großer Hit. Wenig später wurde Atlantic Records vom Warner-Konzern aufgekauft. Nach erfolglosen Neuverhandlungen um Vertrieb und Marketing löste Stax den Vertrag mit Atlantic im Mai 68. Jetzt rächte sich der unbekümmerte Verhandlungsstil von Stax-Chef Jim Stewart: Laut Vertrag gehörten Atlantic alle Masterbänder von Stax. Außerdem waren Sam and Dave keine Stax-Künstler, sondern nur geliehen. Ein Neubeginn musste geschehen.

Während Stax in Verhandlungen war, waren die USA im Ausnahmezustand: Am 4. April war Martin Luther King in Memphis erschossen worden. Die amerikanischen Großstädte wurden erschüttert von Unruhen, Memphis nicht ausgenommen. Obwohl Stax in einem schwarzen Viertel lag, geschah dem Studio. Doch die Stimmung war gespannt. Al Bell:

„Dr. Kings Tod hatte großen Einfluss auf Stax. Wir waren inmitten einer schwarzen Gemeinde, wir waren eine integrierende Organisation in einer Stadt, in der Integration ein Problem war. Dr. Kings Tod war der Grund für einige Afroamerikaner in der Gemeinde, negativ auf die Weißen zu reagieren, die bei Stax Records arbeiteten. Sofort nach Kings Tod mussten wir sie beschützen.“

Eine Hilfe dabei waren Johnny Baylor und Dino Woodard, die mit Vizegeschäftsführer Al Bell über einen Vertrieb von Baylors Label KoKo durch Stax verhandelten. Baylor und Woodard waren berüchtigt für ihre überzeugenden Argumente, und es fiel ihnen nicht schwer, die Gangster des Viertels zu überreden, ihren Geschäftspartner Al Bell und seine Mitarbeiter in Ruhe zu lassen.

Bell war ein Anhänger Martin Luther Kings gewesen, hatte aber andere Ansichten über das Erreichen der Gleichberechtigung von Schwarz und Weiß.

„Ich war der Meinung, dass wir wirtschaftliche Macht brauchten. Sobald wir eine wirtschaftliche Grundlage hatten, konnten wir uns anpassen. Wir hätten dann das nötige Kleingeld, um in dieser kapitalistischen Gesellschaft unsere Kultur und Geschichte zu erhalten, unsere Kinder zu unterrichten und so weiter. Dr. Kings Tod bestärkte mich darin. Von diesem Punkt an bemühte ich mich, das, was immer auch ich als Afroamerikaner im Musikgeschäft tun würde, das es helfen würde in der Entwicklung dieser wirtschaftlichen Basis. Ich meinte, dass die Musik von Afroamerikanern die wahrscheinlich einzige Musik war, die Amerika als seine eigene bezeichnen konnte. Es war unser Rohstoff, unser Gold, unser Magnesium, unser Öl, und mit diesem Rohstoff könnten wir unsere Wirtschaft aufbauen.“

Ein paar Wochen, nachdem der Vertrag zwischen Stax und Atlantic auslief, fand man einen neuen Vertriebspartner, die in Los Angeles ansässige Firma Gulf and Western, die Inhaber war von Dot Records, Famous Music und dem Filmstudio Paramount Pictures. Diese bezahlten Stax mit den zu diesem Zeitpunkt hoch dotierten Gulf and Western-Aktien. Um den Neubeginn zu kennzeichnen, bekam Stax ein neues Logo, die berühmten schnipsenden Finger. Die erste Single mit diesem Kennzeichen war „Soul Limbo“ von Booker T & The MGs.

Booker T & the MG’s – “Soul Limbo”
William Bell & Judy Clay – “Private Number”

K. Das Duett „Private Number“ von William Bell und Judy Clay hatte einige Schlenker genommen. Ursprünglich hatte William Bell die Nummer für Otis Redding und Carla Thomas geschrieben. Nach Reddings Tod blieb es ein paar Monate im Schrank, bis die neu engagierte Sängerin Judy Clay das Lied solo singen sollte. Bell sang für sie eine Demoversion; sein Gesang wurde für so gut befunden, dass das Stück nun doch als Duett erschien, und zwar mit ihm und Judy Clay an den Mikrofonen.

Im Sommer 68 wurden mehrere neue Künstler unter Vertrag genommen. Darunter waren die von Al Bell entdeckten Staple Singers, die mit Gospelstimmen Protestsongs zum Besten gaben. Währenddessen suchten Isaac Hayes und David Porter nach Ersatz für Sam and Dave und stellten die Soul Children zusammen.

Staple Singers – “Long Walk To D.C.”
The Soul Children – “I’ll Understand”
Johnnie Taylor – “Who’s Making Love”

M. „Who’s Making Love“ war der erste Hit für Johnnie Taylor und sollte innerhalb eines halben Jahres fast eine Million Singles verkaufen. Geschrieben wurde der Song vom neuen Komponistenteam We Three, bestehend aus Bettye Crutcher, Raymond Jackson und Homer Banks. Diese drei sollten neben den bereits etablierten Songschreibern Hayes und Porter sowie Jones, Cropper und Bell zum wichtigen Kreativteam bei Stax aufsteigen. Ebenso wichtig wurde der Produzent Don Davis, der von Al Bell im Herbst aus Detroit geholt wurde, um dem Stax-Sound neue Facetten hinzuzufügen, wie zum Beispiel die bis dahin kaum benutzten Streicher. Aufgrund seiner Herkunft aus dem hohen Norden der USA und seines autoritären Gehabes wurde Don Davis schnell zum Außenseiter unter den Produzenten. Die Spannungen wuchsen, als Al Bell ihn zum Chef des A & R-Büros wurde. Daraufhin besetzte Isaac Hayes mit Freunden das Studio. Zur Beschwichtigung erhielten alle Produzenten Vizepräsidententitel.

Estelle Axton, Jim Stewarts Schwester und Mitinhaberin des Labels, verkaufte 1968 den Satellite Record Shop an einen Angestellten. Der Plattenladen neben dem Stax-Hauptgebäude war wichtiges Kundenbarometer und Musikarchiv für die Stax-Komponisten gewesen. Axton arbeitete dann in der Verwaltung des Labels, wo sie sich aufgrund ihrer mangelnden Zurückhaltung und Dickköpfigkeit schnell mit Al Bell und Jim Stewart aneinander geriet. So ließ sie sich Anfang 69 ausbezahlen und verließ Stax. Mit dem Kauf ihres Anteils wurde Al Bell zum gleichberechtigen Partner von Jim Stewart.

Das frühe Jahr 69 war hektisch, denn im Mai wurden in einer großen Aktion 27 Alben veröffentlicht, um den Verlust des bisherigen Kataloges auszugleichen. Dazu nahm fast jeder Stax-Künstler ein Album auf, darunter mehrere damals moderne Konzeptalben. Eines davon war ein Duettalbum namens „Boy Meets Girl“.

Eddie Floyd & Carla Thomas – „It’s Our Time”

K. “It’s Our Time” von Eddie Floyd und Carla Thomas vom “Boy Meets Girl” war eines der ersten Alben von Stax, welche außerhalb von Memphis im Muscle Shoals Studio aufgenommen wurde. Wichtiger Bestandteil dieser Sessions war die Muscle Shoals Rhythm Section mit Jimmy Johnson an der Gitarre, Barry Becker an der Orgel, David Hood am Bass und Roger Hawkins am Schlagzeug. Diese Band wurde mitprägend für den Stax-Sound der zweiten Generation; besonders die Staple Singers nahmen viele Titel mit ihnen auf.

Das erfolgreichste und folgenreichste Album der Mai-Aktion war Isaac Hayes’ zweites Soloalbum „Hot Buttered Soul“. Es enthielt ganze vier Songs, welche teilweise zu zwölfminütigen Funkopern ausgebreitet wurden. Für Hayes war es nach jahrelanger Produzentenarbeit die große Befreiung von kommerziellen Zwecken. Er machte hier die Musik, die er wollte. Der Erfolg ließ nicht auf sich warten – „Hot Buttered Soul“ wurde das erste Album eines schwarzen Künstlers, von dem mehr als eine Million Exemplare verkauft wurden. Damit war bewiesen, dass der Soulmarkt durchaus bereit war, Alben zu kaufen. Die Künstler waren vom Zwang des Single-Hits befreit. Dies hatte entscheidenden Einfluss auf die zukünftigen Aufnahmen von zum Beispiel Stevie Wonder, Curtis Mayfield und Marvin Gaye.

Weniger erfolgreich war das Jahr 69 für Booker T. Jones, der sich in seiner Entwicklung und in der Entwicklung seiner Band Booker T & The MG’s behindert sah. Er hatte den Anschein, Jim Stewart wolle die Band nur als Studioband einsetzen, ohne ihnen selbst Aufnahme-Möglichkeit einzuräumen. Außerdem war Jones enttäuscht von mangelnder finanzieller Beteiligung am Stax-Unternehmen. Im Sommer des Jahres verließ er Memphis in Richtung Kalifornien. Einer der kreativsten Köpfe ging dem Label verloren. Zwar blieben die restlichen MG’s im Studio, doch bestimmend für den Stax-Sound waren von nun an die wiedergegründeten Bar-Kays und die Muscle Shoals-Band.

Im späten August ging Isaac Hayes auf Tour, um vom Erfolg seines Albums zu profitieren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den örtlichen Veranstaltern holte er Johnny Baylor und Dino Woodard, die dafür sorgten, das Hayes und seine Band bezahlt wurden. Doch ihr raues Temperament und ihre Neigung, bei jeder Kleinigkeit die Pistolen zu ziehen, machten sie bei den Musikern schnellstens sehr unbeliebt.

Im Februar 1970 zog die Stax-Verwaltung aus dem ursprünglichen Stax-Gebäude im der McLemore Street in die North Avalon Street. Diese Entscheidung Al Bells war bei vielen Mitarbeitern unpopulär, da sie fürchteten, den Kontakt zum Studio, den Musikern und damit dem kreativen Kern der Firma zu verlieren. Doch das schnelle Wachstum hatte den Umzug nötig gemacht. Stax war hauptsächlich durch den Erfolg von Isaac Hayes so erfolgreich geworden, dass man im Sommer die Vertriebsrechte von Gulf And Western zurückkaufen konnte, die damals finanziell schwer angeschlagen waren. Zur Verwaltung der Komponisten- und Autorenrechte wurden die Musikverlage East Memphis Music und Birdees Music gegründet, deren Chef der neu angeheuerte Tim Whitsett wurde. Whitsett war dann auch verantwortlich für die Sichtung von Bewerbungskassetten neuer Künstler. Don Davis hingegen gab nach Anfeindungen anderer Mitarbeiter seine Stelle als A&R auf und konzentrierte sich auf das Produzieren. Und Steve Cropper verließ Stax. Ohne Booker T Jones war ihre gemeinsame Band arbeitsunfähig; die zunehmend sinkende Moral aufgrund der Trennung von Studio und Verwaltung und Angst von Baylor und Woodard waren weitere Gründe. Cropper gründete kurze Zeit später ein unabhängiges Studio in Memphis.

Währenddessen war der Erfolg von Stax nicht aufzuhalten und die Produktivität ungebrochen. Zwei Beispiele dieser Zeit sind „The Stars“ von Barbara Lewis und „Unyielding“ von Carla Thomas.

Barbara Lewis – “The Stars”
Carla Thomas – “Unyielding”

Eine der interessantesten Sängerinnen des Stax-Jahres 71 war Jean Knight aus New Orleans. Ihre von Don Davis produzierte Single „Mr. Big Stuff“ war zwar bei Musikern beliebt, wurde jedoch von Labelchefs als nicht hit-tauglich abgelehnt. Nur Tim Whitsett glaubte an den Song und machte solange Lärm, bis Stax ihn endlich erhörte. „Mr. Big Stuff“ wurde einer der großen Soulhits dieses Jahres.

Jean Knight – “Mr. Big Stuff”
Margie Joseph – “I’ll Always Love You”

Margie Joseph gehörte zu einer Reihe von Künstlern, deren Songs als Masterbänder von Stax gekauft wurden, ohne das die Sänger wirklich vom Label unter Vertrag genommen wurden. Ähnlich ging es dem nächsten wichtigen Projekt, dem Soundtrack zu Melvin Van Peebles’ Film Sweet Sweetback’s Badasssss Song. Der Film erregte großes Aufsehen im April 1971 als der erste von Schwarzen produzierte amerikanische Film. Er passte damit wunderbar zu Al Bells Geschäftsphilosphie von der Emanzipation der Schwarzen durch ihre Kultur. Die Filmmusik wurde in Lizenz von Stax verkauft und war ein sehr erfolgreiches Album.

Bell wollte den Stax-Sound erweitern und nahm eine Detroiter Band namens The Dramatics unter Vertrag, die von Don Davis produziert wurden. Diese erwiesen sich als Glücksfall, denn schon bald lieferten sie den Hit „Whatcha See Is Whatcha Get“.

The Dramatics – “Whatcha See Is Whatcha Get”

Mittlerweile hatte Isaac Hayes sich von Johnny Baylor und Dino Woodard getrennt, nachdem diese nicht nur seine Kollegen, sondern auch ihn mit der Waffe bedroht hatten. Dennoch sah Baylor die Stax-Mitarbeiter als Freunde an, weshalb er Al Bell benachrichtigte, als ihm Stax-Bootlegs auffielen. Die Schuldigen waren schnell gefunden: Herb Kole und Ewell Roussell hatten überhöhte Stückzahlen von Stax-Produkten bei den Plattenpressen bestellt und von diesen Bestechungsgeld erhalten. Stax versuchte, den Streit schnell und leise zu schlichten, um sich nicht mit den beteiligten Großhändlern zu überwerfen. Als unabhängige Firma war Stax auf diese angewiesen. Wie sich später herausstellte, war dies ein schwerer Fehler.

Während Hayes zum Star wurde, versuchte auch sein Produktionspartner David Porter, eine Sängerkarriere aufzubauen. Wenn er auch nicht so erfolgreich war, hatte er doch ein paar schöne Stücke gemacht, darunter seine völlig runderneuerte Version des Pop-Standards „The Masquerade Is Over“.

David Porter – “The Masquerade Is Over”

Trotz guter Songs konnte David Porter seinen Freund nicht einholen. Isaac Hayes wurde 1971 endgültig zum Superstar mit dem Soundtrack zum Blaxploitationfilm „Shaft“. Der gleichnamige Titelsong wurde einer der größten Hits der Siebziger und brachte Hayes als dem ersten Schwarzen einen Oscar ein.

Isaac Hayes – „Shaft“

Nach dem Desaster mit den Vertriebsleuten Herb Kole und Ewell Roussell machte Al Bell den bei Stax schon bekannten Johnny Baylor zum Vertriebschef und räumte ihm dafür großzügige Vergünstigungen ein. Baylor machte sich mit schon früher gezeigtem Einsatz daran, Stax unter die Leute und in die Radios zu bringen. Al Bell wollte dem Label neue Zielgruppen öffnen, zum Beispiel die jugendlichen Gospelfans, für die das Label Gospel Truth gegründet wurde. Der wichtigste Künstler des Labels war Rance Allen, der mit leicht veränderten Versionen klassischer Soulsongs Erfolg hatte, zum Beispiel mit Archie Bells „There’s Gonna Be A Showdown“ in einer Fassung für Gläubige.

Rance Allen Group – “There’s Gonna Be A Showdown”
The Dramatics – „In The Rain“

Die Dramatics bewiesen mit „In The Rain“, das auch etablierte Stax-Künstler Erfolg haben konnten. Den gewaltigen Erfolg dieser Single konnten sie nie wieder erreichen. Ebenfalls zum großen Erfolg des Jahres 1972 trugen die Soul Children bei mit ihrem Publikumsliebling „Hearsay“.

The Soul Children – “Hearsay”
Frederick Knight – “I’ve Been Lonely For So Long”

Frederick Knights „I’ve Been Lonely For So Long“ war durch Tim Whitsett entdeckt worden, der Knight für einen soliden Songschreiber hielt, aber nicht für originell genug, um selbst erfolgreich zu singen. Dieser Hit überzeugte ihn vom Gegenteil und sorgte für einen der untypischsten Stax-Songs. Ähnlich untypisch war das stark Reggae-beeinflusste „I’ll Take You There“ von den Staple Singers.

The Staple Singers – “I’ll Take You There”
Mel & Tim – “Starting All Over Again”

Mel & Tim waren in den Sechzigern Mitglieder einer mäßig erfolgreichen Gospelgruppe, bis sie sich als Duo der weltlichen Musik zuwandten, 1969 den Hit “Backfield in Motion” auf Bamboo hatten und schließlich bei Stax landeten, wo sie im Jahr 72 mit „Starting All Over Again“ Erfolg hatte.

Im August veranstaltete Stax ein Konzert, das als der absolute Höhepunkt der Labelgeschichte angesehen werden kann. Bei diesem Ereignis namens „Wattstax“ gaben kleine und große Stax-Künstler ein Konzert für 112 000 Menschen, dessen Eintrittspreis von einem Dollar sich auch die Armen leisten konnten. Das Konzert rückte damit das Viertel Watts in den Blickpunkt, ein Ghetto von Los Angeles, das sonst nur negativ als Unruheherd in die Schlagzeilen kam.

Einer der Künstler, die hier auftraten, war Eric Mercury, der unter anderem seinen Ruf nach Gleichberechtigung namens „What’s Ususal Seems Natural“ aufführte.

Eric Mercury – “What’s Usual Seems Natural”

K. Nach Wattstax mussten sich Bell und Stewart wieder um das Tagesgeschäft kümmern. Seit der Trennung von Gulf And Western auf der Suche nach einem großen Vertriebspartner, fand man diesen im Oktober in der Gestalt des Musikkonzerns CBS. Das Ziel von Al Bell war, mit der Hilfe dieser Firma die Stax-Platten auch in weiße Musikketten zu bringen. CBS auf der anderen Seite waren sehr interessiert am Soul-Markt; was konnte also besser sein, als mit Stax die Firma zu kaufen, deren Künstler Isaac Hayes den Albenmarkt für Soul geöffnet hatte? Denn nur auf dem Albenmarkt sah CBS die großen Verdienstmöglichkeiten; am Single-Geschäft waren sie nur als Promotionvehikel interessiert. Im Oktober sollte es also zum Vetragsabschluss kommen; mit dem Geld von CBS kaufte Al Bell den Anteil des inzwischen staxmüden Jim Stewart und wurde so Alleininhaber. Stewart blieb allerdings per Vertragsklausel Vizegeschäftsführer. Ein nicht geringer Anteil der von CBS gezahlten Summe ging auch an Johnny Baylor, dessen gute Arbeit im Vertrieb viele Hits ermöglicht hatte. Leider wurde dieses Geld nicht versteuert, und Baylor wurde im November 72 wegen Betrugs und Steuerhinterziehung verhaftet. Damit fingen die Ermittlungen des Finanzamtes gegen Stax an, die zwei Jahre später mit zum Fall der Firma führen sollten.

Anfang 1973 erschien die Filmdokumentation “Wattstax”, mit der Al Bell versuchte, auch den anscheinend lukrativen Filmmarkt zu erobern; weitere Versuche scheiterten. Doch zumindest das Plattengeschäft funktionierte noch; die Dramatics und Johnnie Taylor brachten zwei erfolgreiche Alben heraus.

The Dramatics – “Beware Of The Man”
Johnnie Taylor – “Cheaper To Keep Her”

Im Mai 73 fingen die Schwierigkeiten für Stax an. Wegen Bestechung und Steuerhinterziehung feuerte CBS seinen Musikchef und Soulliebhaber Clive Davis. Die neuen Entscheider in der Musiksparte wurden reine Geschäftsmänner, die ab sofort mit harten Bandagen die ihnen unbequemen Stax-Leute unter Druck setzten. Sie übernahmen zu hohe Stückzahlen der von Stax gepressten Platten in den Vertrieb und schickten die überzähligen Exemplare zurück, deren Einkauf sie vom Gewinn der tatsächlich verkauften Platten abzogen. Rücksendungen von 50 Prozent der Exemplare waren keine Seltenheit. Stax machte daher viel zu wenig Gewinn uns hatte große Probleme, die nach der Vertragsunterzeichnung erhöhten Gelder seiner Angestellten zu bezahlen.

Im Jahr 74 sollten sich diese Schwierigkeiten noch verschärfen. Die Stax-Hausbank Union Planters kam selbst in Schwierigkeiten wegen zu hoher genehmigter Kredite, welche sie sofort zurückforderten Zu den davon Betroffenen gehörte natürlich auch Stax, die nicht in der Lage waren, dieser Forderung nachzukommen. Hinzukam, das Joe Hartwell, der die Stax-Konten verwaltet hatte, wegen Steuerhinterziehung und Unterschriftenfälschung verhaftet wurde. Jetzt hatte das Finanzamt endgültig das Plattenlabel auf dem Kieker.

Isaac Hayes – „Tough Guys“

Isaac Hayes war der wichtigste Künstler für Stax. Umso härter war der Schlag, als Hayes im September wegen mehrfach nicht gezahlter Tantiemen das Label verließ. Wenig später kündigten auch die Staple Singers. Stax versuchte, neue Künstler aufzubauen, wie z.B. Shirley Brown.

Shirley Brown – „Woman To Woman“

Doch alle Versuche, an alte Erfolge anzuknüpfen, blieben erfolglos. Schließlich brach die Kombination aus schlechtem Vertrieb durch CBS, korrupten Mitarbeitern im eigenen Haus und bei der Union Planters Bank und zu vielen Fehlschlägen außerhalb der Musikproduktion dem Label das Genick. Am 9. Dezember 1975 wurde Stax für bankrott erklärt; am 19. wurde das Studio in der McLemore Street versiegelt. Die letzte Single, die hier produziert worden war, ist „Holy Ghost“ von den Bar-Kays.

Bar-Kays – „Holy Ghost“

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